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Die Gebäude (Altbau-Villen) des Weltkulturen Museums von der gegenüberliegenden Straßenseite fotografiert und parkenden Autos davor

Neuer städtischer Ankaufsetat ermöglicht Frankfurter Weltkulturen Museum drei herausragende Ankäufe

Durch den von Kulturdezernentin Ina Hartwig für die Museen in Frankfurt am Main wieder eingeführten Ankaufsetat konnte das Weltkulturen Museum drei Ankäufe zu seinen eigenen Forschungsthemen tätigen. Alle drei Ankäufe sind in Zusammenarbeit mit indigenen Künstlern entstanden und gerade auch im Zusammenhang der aktuellen Provenzienzdebatte relevant.

„Die Frankfurter Museumslandschaft mit den unterschiedlichen Sparten ist divers, vertreten sind Moderne Kunst, Angewandte Kunst, Architektur, Geschichte, Archäologie und Ethnologie. Jedes Haus hat auch ein eigenes Sammelkonzept entwickelt. Wenn Museen nicht aktiv ihre eigene Ankaufspolitik bestimmen können, bleiben ihre Sammeltätigkeiten weitgehend fremdbestimmt. Dass es gelungen ist, den Häusern wieder einen Ankaufsetat zur Verfügung zu stellen, ist eine essentielle und eine wichtige Verbesserung für die Museen und ihre Arbeit“, erklärt Hartwig.

Besonders für ein ethnologisches Museum ist der Erwerb ein sensibler Vorgang: Die Herkunft der Objekte und ihre Entstehungsgeschichte sollten immer transparent sein. Die Direktorin des Weltkulturen Museums, Eva Raabe, weist darauf hin, dass „für die ethnologische Forschung, die Provenienzforschung schon immer von zentraler Bedeutung ist. Ein im eigenen Haus nach modernen ethnologischen Kriterien entwickeltes Sammlungskonzept bedeutet, dass die in diesem Rahmen getätigten Ankäufe immer auch dokumentiert sind.“

Umso erfreulicher ist es, dass die aktuellen Ankäufe im Kontext von drei Projekten für zwei Sammlungsbereiche (Ozeanien und Amerikas) ermöglicht werden konnten. Sie zeichnen sich durch ethnologische Dokumentation aus, schaffen spannende Bezüge zu bereits erworbenen Stücken und pflegen zum Teil langjährige Künstlerkontakte des Museums.

Ankaufsprojekt des Ozeanien-Kustos Matthias Claudius Hofmann
18 Malereien auf Papier aus dem Dorf Avim, Papua-Neuguinea (Arafundi River, südliches Nebenflussgebiet des Sepik), mit Dokumentation des Ethnologen und Co-Kurators Tomi Bartole. Namen der Maler: Andrias Aimo, Vincent Apiak, Fidelis Apot, Peter Asikim, Eddie Katuk, Sebastian Katuk, Stanley Kayama, Christian Kmbsa, Conny Tapain, Nelson Tatambi, Justine Waipo. Ab 1. April 2021 zusehen in der Ausstellung „Grüner Himmel, Blaues Gras Farben ordnen Welten“.

Zwei Ankaufsprojekte von Mona Suhrbier, die als Kustodin für Amerika, sowohl Nord- als auch Südamerika betreut Tanzmaske aus Zedernholz von Tom Hunt, Kwakwaka’wakw-Nation, Kanada. Erworben im Rahmen der Buchmesse in Kooperation mit dem Gastland Kanada. Auftragsarbeit und Ankauf von vier großen Acrylgemälden „Bäume des Regenwalds“ des Künstlers Roldán Pinedo, Shipibo, Peru. Die Gemälde werden in einer für 2022 geplanten Ausstellung gezeigt werden.

2019 wurde der Ankaufsetat für die städtischen Museen in Frankfurt durch Kulturdezernentin Hartwig eingeführt. Jährlich stehen den städtischen Museen nun 1,1 Millionen Euro für Ankäufe von Kunstwerken zur Verfügung. „Mit der Einrichtung des Ankaufsetats haben wir uns als Stadt bewusst dafür entschieden, dass der Staat Kunst kauft. Öffentliche Museen als staatliche Akteure sind anders aufgestellt, sie sollen auf dem privaten Kunstmarkt handlungsfähig bleiben“, sagt Hartwig. Das Museum MMK für Moderne Kunst, das Jüdische Museum und zuletzt das Caricatura Museum Frankfurt haben bereits mit Mitteln aus dem Etat Ankäufe getätigt.

Dezernat Kultur und Wissenschaft
Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin

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